Website-Baukasten, WordPress und Drupal im Vergleich

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Website Building

Bis Anfang der 2000er Jahre war die Erstellung einer Website eine technisch aufwendige und schwierige Aufgabe. Nur erfahrene Website-Entwickler waren in der Lage, Websites zu programmieren. Dann kamen nach und nach Content-Management-Systeme (CMS) wie Wordpress, Typo3 oder Drupal sowie Website-Builder wie Wix, Jimdo oder Squarespace auf den Markt.

Vor allem Website-Baukästen machen es für jeden möglich, seine eigene Website in kürzester Zeit zu erstellen. Leider fehlt dann oft ein Feature, das die Entwickler noch nicht implementiert haben. In diesem Fall sind erweiterbare Content-Management-Systeme mit tausenden Modulen oft die Lösung. Doch welches ist die beste Option?

In diesem Vergleich zwischen WordPress, Drupal und Website-Baukästen stellen wir alle relevanten Informationen für Ihre Entscheidungsfindung zusammen.

Wix, Squarespace und Co. - Website-Baukästen für schnelle Standardwebsites

Wix.com Website Baukasten

Die bekanntesten Website-Builder wurden in der Mitte der 2000er Jahre gegründet. Vor allem bei Einzelpersonen und kleinen Unternehmen sind sie sehr beliebt.

Das ist auch kein Wunder, denn die meisten Website-Baukästen erlauben es ihren Benutzern innerhalb weniger Stunden eine vollwertige Website zu erstellen und zu veröffentlichen. Dazu muss man oft nur ein Konto erstellen, einen Domainnamen aussuchen, ein Design wählen und Texte und Bilder einfügen. Hilfe bei der Erstellung einer Website bietet häufig das Support-Team oder die Community im Internet.

Welche Website-Baukästen gibt es?

Der weltweit beliebteste Website-Builder ist Wix, der mit seinem App Market sogar teilweise erweiterbar ist. Jimdo ist ein deutscher Website-Baukasten und daher vor allem bei deutschen Nutzern sehr beliebt. Squarespace ist ein amerikanischer Anbieter und vor allem für seinen guten Support bekannt.

Vorteile von Website-Baukästen

  • Sehr schnelle Entwicklung und Veröffentlichung möglich
  • Auswahl aus vielen professionellen Designs
  • Einfaches Erstellen einer Website mittels Drag-and-drop
  • Viele Standardfeatures wie z. B. oft auch ein Webshop sind schnell integrierbar
  • Keine Webentwicklungs-Kenntnisse nötig

Nachteile von Website-Baukästen

  • Ist ein Design ausgewählt und mit Inhalten befüllt, ist es oft schwierig, dieses zu ändern.
  • Vergleichsweise teuer, je nachdem welche Features man benötigt.
  • Lock-in Effekt ist stark, ein Wechsel zu einem anderen Anbieter bedeutet die komplette Neuerstellung der Website. Die Migration der Daten ist ebenfalls schwierig.
  • Benötigt man ein Feature, das nicht bereits angeboten wird, ist es beinahe unmöglich dieses einzubinden.

Für wen sind Website-Builder am besten geeignet?

Vor allem für kleine Unternehmen sowie Einzelunternehmer und Privatpersonen ohne großes Budget sind Website-Baukästen oft die beste Option. Jedoch darf man auch keine zu hohen Ansprüche oder Extrawünsche haben. Man muss also nehmen, was man bekommt.

WordPress - Das CMS für Standard-Anwendungsfälle

WordPress.com CMS

WordPress wurde 2003 veröffentlicht und ist zweifelsohne das beliebteste und am weitesten verbreitete CMS im Internet. Heute werden fast 500 Millionen Websites mit WordPress betrieben.

Auch wenn WordPress kein klassischer Website-Baukasten ist, gibt es immer mehr Vereinfachungen, die es auch Laien möglich machen, schnell eine Website zu erstellen. Ähnlich wie Wix und Co. gibt es auch bei WordPress viele Designs, die man oft nur mit Texten und Bildern befüllen muss.

Zusätzlich ist WordPress durch die große Anzahl an verfügbaren Plugins vielseitiger anpassbar als die meisten Website-Builder. Trotzdem ist WordPress nicht die optimale Lösung für jeden Anwendungsfall.

Vorteile von WordPress

  • Auch für Laien leicht zu bedienen
  • Vom Computer oder Smartphone aus verwaltbar
  • Suchmaschinenoptimierung (SEO) durch Plugins einfach umsetzbar
  • Durch Plugins auch spezielle Funktionalität integrierbar
  • Sicherheit und Erweiterbarkeit durch Open Source
  • Große Community von Entwicklern
  • Individuelle Anforderungen sind oft durch (teure) Plugins integrierbar

Nachteile von WordPress

  • Häufig müssen mehrere Plugins installiert werden, um den Anforderungen zu entsprechen.
  • Plugins sind oft kostenpflichtig oder anfällig für Schadsoftware.
  • Website und Plugins müssen regelmäßig aktualisiert werden.
  • Falls für eine Anforderung kein Plugin existiert, muss man einen professionellen Website-Entwickler beauftragen.
  • Für Entwickler: veraltete Code Struktur ohne Objektorientierung (OOP)

Für wen ist WordPress am besten geeignet?

Für kleine und mittlere Unternehmen, die etwas mehr als eine Standardlösung brauchen, ist WordPress eine geeignete Wahl. Auch größere Teams können die Inhalte einer WordPress Seite durch verschiedene Nutzerrollen einfach pflegen. Zudem ist WordPress durch Plugins einfach erweiterbar und man findet durch die große Community an Nutzern und Entwicklern bei Problemen häufig schnelle Lösungen.

Drupal - Das sichere CMS für spezielle Anforderungen

Drupal.org

Drupal wurde im Jahr 2000 erstmals veröffentlicht und ist damit eine der ältesten Content-Management-Systeme im Internet. Das Content-Management-System wird vor allem von großen Firmen und Organisationen wie Tesla, NASA und sogar der Europäischen Union eingesetzt.

Drupal ist ähnlich aufgebaut wie WordPress. Nutzer können einfach Inhaltsseiten und Artikel erstellen und aus einer Reihe von Website-Themes auswählen, um ihre Website abzuschließen.

Zudem ist Drupal seit der Version 8 ein moderneres CMS als WordPress und bietet eine solide und sichere Codebasis, die es für Softwareentwickler einfach macht, Module zu entwickeln. Wir benutzen selbst gerne Drupal für Websites mit komplexen Anforderungen.

Vorteile von Drupal

  • Drupal eignet sich hervorragend für die Erstellung großer, komplexer Websites.
  • kostenloses und quelloffenes CMS
  • flexibel
  • Mehrsprachigkeit einfach umsetzbar
  • selbst ohne zusätzliche Module mächtig (Entity-API, Ansichten, User-Management, Berechtigungen, Rollen, Inhalte erstellen usw.)
  • Große Community an Entwicklern
  • Gilt als sicherstes CMS
  • Große Auswahl an kostenlosen, quelloffenen Modulen

Nachteile von Drupal

  • Durch die große Flexibilität ist Drupal im Gegensatz zu anderen CMS etwas schwieriger zu lernen.
  • Updates sind ohne technische Kenntnisse (noch) nicht möglich
  • viele Module sind nur für ältere Versionen (wie Drupal 7) erhältlich

Für wen ist Drupal am besten geeignet?

Drupal eignet sich sowohl für große Unternehmen und Organisationen als auch für kleine Unternehmen, die großen Wert auf Sicherheit, Flexibilität und Erweiterbarkeit legen. Vor allem für Websites mit speziellen Anforderungen wie Mehrsprachigkeit oder komplexe Buchungssysteme ist Drupal ideal.

Wann sollte man einen Website-Baukasten, wann WordPress und wann Drupal nutzen?

Squarespace oder Wordpress?

Mozart Cup WebsiteFür viele Nutzer ist beim Start ihrer Selbständigkeit ein Website-Baukasten wie Squarespace zur Erstellung ihrer ersten Webpräsenz meist ausreichend. Auch primär statische Websites, deren Inhalte sich selten ändern wie z. B. jährliche Events eignen sich für Website-Builder. Wir haben beispielsweise die Erstellung der Website des Mozart Cups mit Squarespace maßgeblich unterstützt. WordPress hätte bei dieser Website mehr Aufwand bedeutet, vor allem bezüglich Updates.

Jimdo oder Wordpress?

EisTeam Salzburg WebsiteWordPress empfehlen wir für kleine und mittelgroße Unternehmen und Vereine, die zwar einige besondere Anforderungen haben, aber voraussichtlich keine großen Änderungen in Zukunft benötigen. Wir haben z. B. die Website des Eiskunstlaufvereins EisTeam Salzburg mit WordPress erstellt. Jimdo wäre hier auch eine gute Möglichkeit gewesen, jedoch wollte sich der Verein die Flexibilität bewahren, später mehr spezifische Anforderungen umsetzen zu lassen.

Drupal oder WordPress?

LAKschool WebsiteDrupal ist die sicherste und flexibelste Lösung und für große Unternehmen und Organisationen ideal. Jedoch können auch kleine Unternehmen von der Flexibilität von Drupal profitieren und eine Erweiterung für Drupal entwickeln lassen, die ihre Haupttätigkeit weitgehend automatisiert. Sowohl unsere mehrsprachige Lernplattform LAKschool für Mathe, Physik und Deutsch als auch diese Website, auf der Sie gerade diesen Artikel lesen, haben wir mit Drupal umgesetzt. Mit WordPress wären wir vor allem bei der Lernplattform schnell an unsere Grenzen gestoßen, da sehr viele spezielle Anforderungen wie App-Anbindung, individuelle Statistiken und ein Punktesystem umgesetzt werden sollten.

Wir empfehlen außerdem besonders bei stark skalierbaren Business-Ideen, genau zu prüfen, mit welcher Plattform Sie Ihre Webpräsenz erstellen. Oft muss die einfache erste Website komplett neu mit einem CMS entwickelt werden, um neue Anforderungen, die bei wachsenden Unternehmen zwangsläufig entstehen, zu implementieren. Daher lohnt es sich oft von Anfang an auf Skalierbarkeit, Flexibilität und Sicherheit zu setzen.

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Sie benötigen eine einfache Website oder eine komplexe Web-Applikation? Gerne beraten wir Sie und setzen diese für Sie um. Kontaktieren Sie uns per Mail an info@lakdev.de oder über unser Kontaktformular und wir entwickeln eine auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Lösung.

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